Ein Abschied für immer!?

 

Mit meiner Freundin zusammen bin ich für zwei Wochen quer durchs Land gereist. Begonnen haben wir auf der „Isla de Ometepe“, eine tropische Insel im Nicaragua See, die aus zwei Vulkanen besteht. Nach der Überfahrt mit der Fähre sollten uns dort einige Abenteuer erwarten. Eine Tour mit dem Roller, um die Insel zu erkunden. Eine Tour im Kayak auf einem Fluss, bei der wir viele Tiere, unter anderem auch Kaimane, gesehen haben. Eine Wanderung durch den Regenwald hinauf zu einem 40 Meter hohem Wasserfall. Nach vier Tagen beeindruckender Natur sind wir weiter nach Leon, um ein bisschen die Stadt zu erkunden, aber vor allem, um den aktiven Vulkan Telica zu besteigen. Mit einem Guide haben wir uns mit Zelt, Isomate, Schlafsack und viel Wasser bewaffnet auf den Weg gemacht. Mit einem Geländewagen sind wir weit nach oben gefahren, um das letzte Stück zu Fuß zu bewältigen. Schon auf dem Weg stiegen die schwefligen Dämpfe in die Nase. Der kurze, aber steile und steinige Weg zum Krater hat sich wirklich gelohnt. Es ist sehr beeindruckend am Rande des Kraters nach unten zu sehen, vor allem weil wir bei Dunkelheit auch noch Lava gesehen haben. Nach einer regnerischen Nacht im Zelt sind wir früh raus, um den Sonnenaufgang zu sehen. Es war ein atemberaubender Moment, so ruhig und friedvoll, die vielen Vulkane um uns herum, die Seen, der Pazifische Ozean und Natur, soweit das Auge reichen kann. Ja, das ist Nicaragua, wie es vielfältiger nicht sein könnte. Nach einem entspannten Tag am Meer gings weiter ins Hochland nach Matagalpa, um eine Kaffeeplantage zu besuchen und in einer Schokoladenfabrik die Herstellung von Schokolade zu bestaunen. Zum Schluss sind wir ganz in den Norden hochgefahren, nach Esteli, um von dort eine Tour zum Canyon de Somoto zu unternehmen. Ein wirklich abenteuerliches Erlebnis, das ein guter Abschluss für unsere ereignisreiche Reise war.

 

Meine letzten Tage in Nicaragua habe ich in meiner Stadt Granada mit meinem Freunden verbracht. Ein letztes mal zum Markt nach Masaya , den Sonnenaufgang über dem See bestaunt und einfach den Flair der Stadt bei Sonnenschein und einem Eis genossen. Am Mittwoch in der Früh gings dann nach einer kleinen Abschiedsrunde mit meinen Chavalas los zum Flughafen. Noch war mir nicht bewusst, dass es hier wirklich endete, meine Zeit in Nicaragua, mein großes Abenteuer. Vor acht Monaten wurde ich hier abgeholt, aufgeregt und gespannt, was auf mich zukommen würde, alleine, ohne ein Wort spanisch zu versehen. Alles war ungewohnt, so fremd. Nun stand ich dort, mit all den Erfahrungen und Erlebnissen im Gepäck, begleitet von meinen wirklich tollen Freunden, dachte an die vergangenen Monate, bevor ich voller Wehmut ins Flugzeug einstieg, das mich zurück nach Deutschland brachte.

 

 

 

Seit einer Woche bin ich nun wieder hier in meiner Heimat. Mein weiches großes Bett, aus der Dusche kommt immer genügend Wasser, es leben keine Geckos oder Kakerlaken mit in unserem Haus und das Essen, das ich vor allem am Schluss wirklich vermisst habe, schmeckt so lecker. Alles fühlt sich so gewohnt an, als wäre ich nur ein paar Wochen weg gewesen. Und doch hat sich viel verändert in der Zeit, ich habe mich verändert. Es wird sicher noch einige Zeit dauern, bis ich wieder vollkommen hier angekommen bin. Doch ein Teil von mir wird immer dort bleiben, bei den Kindern, in der Stadt Granada, bei den tollen Menschen, die ich in meiner Zeit dort kennenlernen durfte.

 

 

 

Jetzt ist es auch mal an der Zeit Danke zu sagen. Danke an alle, die mich unterstützt haben, vor allem an meine Familie und an meine beste Freundin, die mir von Deutschland aus immer den Rücken gestärkt haben. Danke an meine Entsendeorganisation, dass sie mir das möglich gemacht hat. An meine Chavalas, die die Zeit wirklich noch einzigartiger, verrückter und besonderer für mich gemacht haben. Danke an Gallo Pinto und die leckeren Frescos. An die hilfsbereiten Busfahrer, ohne die ich nie angekommen wäre. Danke Nicaragua für die tolle Zeit, die vielen Erfahrungen. Und natürlich Danke an alle, die den Blog so fleißig verfolgt haben!

 

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